Was ist Traditionelle Chinesische Medizin?

Bei der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) handelt es sich um das älteste medizinische System überhaupt. Die Entwicklung der TCM lässt sich über einen Zeitraum von mindestens 3.000 Jahren zurückverfolgen und ist ganz wesentlich vom Daoismus geprägt. Sie hat sich bis in die heutige Medizin in China und in der Tradition chinesischer Heilkunde weltweit weiterentwickelt.

Jeder Mensch zeigt seine ganz eigene körperliche Reaktion auf äußere und innere Krankheitsursachen. Ein Beispiel hierfür wäre die individuelle Reaktion auf Stress. Der eine bekommt Magenschmerzen, ein anderer schläft schlecht, und ein Dritter wiederum wird reizbar oder bekommt Hautprobleme. Auch zeigt jeder ein unterschiedliches Reaktionsmuster wie etwa bei Infektionserkrankungen. Ein Patient reagiert bei einem beginnenden grippalen Infekt mit Frösteln und laufender Nase, und der andere mit Hitzegefühl und starken Halsschmerzen. Ein weiteres Beispiel wäre, dass der eine im Urlaub alles essen und probieren kann, was er möchte und der andere bekommt schon nur „durch’s Hinsehen“ Durchfall.

Diesen individual-spezifischen Reaktionen des Körpers trägt die Traditionelle Chinesische Medizin Rechnung. Der Mensch wird als Individuum wahrgenommen und daher auch individuell therapiert. Daraus ergibt sich auch, dass verschiedene Patienten bei gleicher Erkrankung unterschiedliche Behandlungen erhalten.

Die TCM beschäftigt sich mit der energetischen Ebene

Yin und Yang

Die Lehre von Yin und Yang ist die wichtigste Theorie in der TCM. Sie entstammt der taoistischen Naturphilosophie und besagt, dass alle Dinge immer zwei Polaritäten besitzen- das Yin und Yang.

In der TCM geht es sowohl in der Physiologie, Pathologie, Diagnostik und Therapie im Wesentlichen um die dynamische Beziehung zwischen Yin und Yang und seinen Störungen. Ziel ist es, diese Störungen zu erkennen und dem Körper zu helfen das Gleichgewicht beider Gegenpole zu schützen.

Die fünf Wandlungsphasen

Die fünf Wandlungsphasen umfassen die Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Sie bezeichnen technische Begriffe, mit denen die Regulation sämtlicher Körperfunktionen in der TCM beschrieben werden kann.

Jede der fünf Wandlungsphasen hat ihre charakteristischen Qualitäten. Sie beeinflussen sich gegenseitig sowohl in physiologischer als auch in pathologischer Hinsicht.

Die Zang-Fu-Lehre

Die Zang-Fu-Lehre spielt eine sehr wichtige Rolle in der TCM. Im Gegensatz zu dem westlich strukturell-physiologischen Organverständnis liegt der Lehre der Zang-Fu eine empirisch-funktionelle Vorstellung zugrunde.

Sie denkt in Korrelation, dies bedeutet, dass einzelne Teile in Beziehung zueinander stehen: Leber-Gallenblase, Herz-Dünndarm, Milz-Magen, Lunge-Dickdarm, Niere-Harnblase und (Perikard)-Trikalorium.

Unsere westliche Medizin beschäftigt sich mit dem Körper, dem Sichtbaren und vor allem Messbaren, die TCM dagegen mit der energetischen Ebene. Aber auch in der chinesischen Medizin gibt es Normkonventionen, wie es aus den westlichen Wissenschaften (Zentimeter, Sekunde etc.) bekannt ist, und werden ebenso zugrunde gelegt.

Damit kann in der TCM eine Systematik von Befindlichkeiten erstellt werden, mit dem Ziel, ein im Körper bestehendes Ungleichgewicht möglichst vollständig zu erfassen, welches durch äußere und innere Einflüsse bedingt ist. Der Befund des Patienten wird durch intensive Befragung, Betrachtung und Betastung der Körperstruktur und Körperoberfläche, sowie mittels Puls- und Zungendiagnose erhoben.

Die fünf therapeutischen Hauptverfahren:

Mit dem Willen das Gleichgewicht möglichst wiederherzustellen, das Gesamtsystem zu stabilisieren und so die Krankheit wirkungsvoll zu behandeln, bedient sich die Chinesische Medizin der fünf therapeutischen Hauptverfahren, die auch als „Säulen“ der Traditionellen Chinesischen Medizin bezeichnet werden:

Akupunktur

Arzneimittel-
therapie

Tuina / Kindertuina

Diätetik

Vorteile der TCM

  • Die TCM ist eine patientenindividuelle, ganzheitliche, nachhaltige und erfolgreiche Therapie.
  • Selbst bei sehr schweren Erkrankungen oder eingreifenden Therapien – wie z.B. Chemotherapie bei Krebs – kann mit den Therapieoptionen der TCM eine Reduktion von Symptomen und Nebenwirkungen erreicht werden.
  • Die Traditionelle Chinesische Medizin stärkt die Selbstheilungskräfte und kann auch präventiv eingesetzt werden.
  • Durch die umfassende chinesische Diagnostik können schon frühzeitig Ungleichgewichte der Körperfunktionen erkannt und behandelt werden.
  • Außerdem kann durch eine frühzeitige, zielgerichtete Behandlung schwereren Erkrankungen oder gar einer Chronifizierung vorgebeugt werden.

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