Akupunktur 针灸
Die Akupunktur ist wohl die älteste und weltweit am weitesten verbreitete Heilmethode innerhalb der Chinesischen Medizin. Auf 14 definierten Hauptbahnen (Meridian) unter der Haut fließen Energien des Körpers (Qi und Xue). Sind diese Energien im Gleichgewicht, sind wir gesund. Besteht jedoch über einen bestimmten Zeitraum hinweg ein Ungleichgewicht und das Qi – und mit ihm gegebenenfalls auch das Xue – können nicht mehr frei und gleichmäßig fließen, werden wir krank.
Durch gezielte Nadelstiche (mit sterilen sehr feinen Akupunkturnadeln oder Laserstrahlen) kann im Sinne einer physikalischen Beeinflussung an anatomisch genau definierten Punkten Einfluss auf den Energiefluss in den Leitbahnen genommen werden. Darüber hinaus können diese Punkte bzw. Körperregionen je nach Indikation auch mittels Wärme (Moxibustion), Fingerdruck (Tuina) oder Saugwirkung (Schröpfen) angesprochen werden.
Die Akupunktur kann Schmerzen lindern, das Immunsystem anregen und vegetativ ausgleichen. Daher ist sie auch die Therapie der Wahl bei vielen funktionellen und psychosomatischen Erkrankungen. Darüber hinaus aktiviert die Akupunktur die Selbstheilungskräfte, die bei akuten, als auch bei chronischen Erkrankungen von großer Bedeutung sind.
Die Akupunktur ist eine ausgesprochen effektive, sanfte, nebenwirkungsarme und weitgehend schmerzfreie Behandlungsmethode, wenn sie auf der Grundlage einer exakten chinesischen Diagnose und mit einem genauen Verständnis der praktischen und philosophischen Grundlagen der Chinesischen Medizin durchgeführt wird.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert eine Akupunkturbehandlung?
Wie schnell eine Besserung der Beschwerden eintritt und wie häufig behandelt werden muss, hängt allgemein von der Art und Schwere der Symptome, der Dauer ihres Bestehens und der Reaktionsfähigkeit des Organismus des Patienten ab.
Manchmal ist nur eine Behandlung notwendig. In der Regel sind aber etwa 7–15 Sitzungen notwendig, manchmal auch mehr. Das Behandlungsintervall liegt meistens bei 1–3 Mal pro Woche, bei akuten Problemen kann eine tägliche Behandlung notwendig sein.
Wann sollte eine Akupunktur nicht durchgeführt werden?
Die Akupunktur sollte nicht angewendet werden bei unklaren und vital bedrohlichen Erkrankungen, die einer unmittelbaren Abklärung bedürfen, bei offenen und /oder infizierten Wunden sowie unklaren Hautveränderungen (Tumor). Weitere Einschränkungen können bei schweren Gerinnungsstörungen und schweren psychiatrischen Krankheitsbildern bestehen.
Was sind die möglichen Nebenwirkungen einer Akupunktur?
Die aktuellen Forschungsergebnisse der Ruhr-Universität Bochum oder der Forschungsgruppe Akupunktur (German Acupuncture Trials, GERAC), aber auch zahlreiche amerikanische Studien, haben bestätigt, dass bei sachgemäßer Anwendung die Akupunktur nahezu nebenwirkungsfrei ist.
Unerwünschte „Nebenwirkungen“ einer Akupunkturbehandlung könnten sein:
- leichte örtliche Missempfindung
- Hautrötung aufgrund örtlicher Mehrdurchblutung im Bereich der Nadel
- Mikroblutung nach dem Nadelziehen
- kleinere Blutergüsse
- vegetative Reaktionen (Benommenheit)
- lokale Infektionen
Bei unsachgemäßer Anwendung kann es in ganz seltenen Fällen (1/500.000) zu Verletzungen der Lunge (Pneumothorax) oder anderen Organen (Darm) kommen.
TCM Newsletter
Erhalten Sie Informationen und besondere Angebote von mir.