Akupunktur 针灸

Die Akupunktur ist wohl die älteste und weltweit am weitesten verbreitete Heilmethode innerhalb der Chinesischen Medizin. Auf 14 definierten Hauptbahnen (Meridian) unter der Haut fließen Energien des Körpers (Qi und Xue). Sind diese Energien im Gleichgewicht, sind wir gesund. Besteht jedoch über einen bestimmten Zeitraum hinweg ein Ungleichgewicht und das Qi – und mit ihm gegebenenfalls auch das Xue – können nicht mehr frei und gleichmäßig fließen, werden wir krank.

Durch gezielte Nadelstiche (mit sterilen sehr feinen Akupunkturnadeln oder Laserstrahlen) kann im Sinne einer physikalischen Beeinflussung an anatomisch genau definierten Punkten Einfluss auf den Energiefluss in den Leitbahnen genommen werden. Darüber hinaus können diese Punkte bzw. Körperregionen je nach Indikation auch mittels Wärme (Moxibustion), Fingerdruck (Tuina) oder Saugwirkung (Schröpfen) angesprochen werden.

Die Akupunktur kann Schmerzen lindern, das Immunsystem anregen und vegetativ ausgleichen. Daher ist sie auch die Therapie der Wahl bei vielen funktionellen und psychosomatischen Erkrankungen. Darüber hinaus aktiviert die Akupunktur die Selbstheilungskräfte, die bei akuten, als auch bei chronischen Erkrankungen von großer Bedeutung sind.

Die Akupunktur ist eine ausgesprochen effektive, sanfte, nebenwirkungsarme und weitgehend schmerzfreie Behandlungsmethode, wenn sie auf der Grundlage einer exakten chinesischen Diagnose und mit einem genauen Verständnis der praktischen und philosophischen Grundlagen der Chinesischen Medizin durchgeführt wird.

Laserakupunktur

Bei der Laserakupunktur, die vor allem bei Kindern angewendet wird, werden die Akupunkturpunkte mit infrarotem Licht von modernsten Hochleistungslasern stimuliert. Der Vorgang ist absolut schmerzfrei.

Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur beruht darauf, dass die Oberfläche des Ohres als Mikrosystem aufgefasst werden kann, die alle Bereiche des Körpers abbildet. Auffällige Bereiche werden mit speziellen Ohrakupunkturnadeln behandelt. Es gibt auch die Möglichkeit der Laserakupunktur, sowie das Setzen von Dauernadeln.

Ähnlich verhält es sich mit der Mastoidakupunktur.

Bauchakupunktur

Der Bauch ist wie das Ohr, der Schädel oder die Hand ein Mikrosystem, über dessen Akupunkturpunkte sich lokale und systematische Störungen und vor allem auch chron. Erkrankungen erfolgreich behandeln lassen. Die Bauchakupunktur ist sicher und schmerzarm, da mit sehr dünnen Nadeln gearbeitet wird.

Konstitutionelle Gesichtsakupunktur

Gedanken und stecken gebliebene Emotionen können uns mit der Zeit konstitutionell beeinflussen. All dies kann sich in unserem Gesichtsausdruck wiederspiegeln. Auf Grundlage der TCM können über eine Vielzahl von Akupunkturpunkten im Gesicht und am Hals mit sehr feinen Nadeln die natürlichen Energien (Qi) im Körper stimuliert werden. Shen-Ungleichgewichte können dadurch behandelt, ein jüngeres und frischeres Aussehen erzielt sowie die eigene Konstitution gestärkt werden.

Japanische Akupunktur

Die Japanische Medizin hat sich zu einer eigenständigen Heilmethode enwickelt, die sich in zahlreichen Merkmalen von der klassischen TCM unterscheidet: dünnere Nadeln, schmerzlose Stichtechniken mithilfe eines Führungstubus und subtile Moxibustionstechniken. Zudem kennzeichnet sie eine große Nähe zum Patienten. Durch die Palpation der Pulse, der Meridiane, der Punkte und insbesondere der Bauchdecke („Bauchdiagnose“) wird versucht, die Symptome des Körpers zu verstehen und darauf die Therapie aufzubauen.

Schädelakupunktur

Es handelt sich dabei um ein Mikrosystem, über dies durch verschiedene Projektionen auf den Schädel (z.B. Gesichtsschädel, Körper) gezielt Beschwerden und Erkrankungen alleine oder in Kombination mit Körpernadeln behandelt werden. Sie wird vor allem bei der Behandlung von Allergien, Sinusitis, Neuralgien, Schmerzen, emotionale Ungleichgewichte oder neurologische Störungen angewendet.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert eine Akupunkturbehandlung?

Wie schnell eine Besserung der Beschwerden eintritt und wie häufig behandelt werden muss, hängt allgemein von der Art und Schwere der Symptome, der Dauer ihres Bestehens und der Reaktionsfähigkeit des Organismus des Patienten ab.

Manchmal ist nur eine Behandlung notwendig. In der Regel sind aber etwa 7–15 Sitzungen notwendig, manchmal auch mehr. Das Behandlungsintervall liegt meistens bei 1–3 Mal pro Woche, bei akuten Problemen kann eine tägliche Behandlung notwendig sein.

Wann sollte eine Akupunktur nicht durchgeführt werden?

Die Akupunktur sollte nicht angewendet werden bei unklaren und vital bedrohlichen Erkrankungen, die einer unmittelbaren Abklärung bedürfen, bei offenen und /oder infizierten Wunden sowie unklaren Hautveränderungen (Tumor). Weitere Einschränkungen können bei schweren Gerinnungsstörungen und schweren psychiatrischen Krankheitsbildern bestehen.

Was sind die möglichen Nebenwirkungen einer Akupunktur?

Die aktuellen Forschungsergebnisse der Ruhr-Universität Bochum oder der Forschungsgruppe Akupunktur (German Acupuncture Trials, GERAC), aber auch zahlreiche amerikanische Studien, haben bestätigt, dass bei sachgemäßer Anwendung die Akupunktur nahezu nebenwirkungsfrei ist.

Unerwünschte „Nebenwirkungen“ einer Akupunkturbehandlung könnten sein:

  • leichte örtliche Missempfindung
  • Hautrötung aufgrund örtlicher Mehrdurchblutung im Bereich der Nadel
  • Mikroblutung nach dem Nadelziehen
  • kleinere Blutergüsse
  • vegetative Reaktionen (Benommenheit)
  • lokale Infektionen

Bei unsachgemäßer Anwendung kann es in ganz seltenen Fällen (1/500.000) zu Verletzungen der Lunge (Pneumothorax) oder anderen Organen (Darm) kommen.

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